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Branchen-Insights | Lesedauer: ca. 4 Min.
22.07.2019

Kühllastberechnung: der Schlüssel zur optimalen Klimatisierung.

Die Kühllastberechnung ist eine effiziente Methode zur Ermittlung von Raumluft- und operativen – also wahrgenommenen– Temperaturen. Erfahren Sie mehr über die wichtigsten Faktoren bei der Kühllastberechnung und die Möglichkeit einer kontrollierten Lüftung mithilfe moderner Fensterlüfter.

An einer Wand angebrachtes, digitales Raumthermostat.

Kühllastberechnung Schritt für Schritt – für die optimale Klimatisierung in Wohn- und Geschäftsräumen.

Welche Leistung sollte eine Klimaanlage für eine optimale Klimatisierung des Raumes aufweisen?

Eine detaillierte, bedarfsgenaue Kühllastberechnung für gängige Wohn- und Geschäftsräume, welche die optimale Klimatisierung berücksichtigen soll, ist zunächst komplex – vor allem wegen zahlreicher unterschiedlicher Faktoren, die dabei eine Rolle spielen. Damit Sie sich selbst einen ersten groben Überblick über die benötigte Leistung der Klimaanlage verschaffen können, sollten Sie folgende Informationen über die Räumlichkeiten bei der Kühllastberechnung berücksichtigen:

  • Gesamtvolumen des Raumes
  • Isolationswert des Raumes
  • Zusätzliche Wärmelasten innerhalb des Raumes

Die errechneten Werte sind allesamt als Näherungswerte zu betrachten. Möchten Sie einen spürbaren Kühleffekt erzielen, gehen Sie bei der Kapazitätsplanung für die Klimatisierung des Raumes davon aus, dass der Raum nicht der Norm entspricht. So schaffen Sie nützliche Kapazitätsreserven und reagieren proaktiv auf variable Einflussfaktoren wie:

  • Extrem heiße Jahreszeiten 
  • Dauerhaft hohe Personenanzahl im Raum
  • Dämmung unter Passivhaus-Standard
  • Überdurchschnittlich viele technische Geräte
  • Wärmebrücken

Diese Methode ersetzt daher keine detaillierte Kühllastberechnung nach VDI 2078. Aufgrund der Komplexität der Kühllastberechnung und vielen unterschiedlichen Parametern, empfiehlt sich daher die Kühllastberechnung nach der VDI 2078 Richtlinie sowie einen erfahrenen Klimatechniker zu Rate zu ziehen. 

Kühllastberechnung nach VDI 2078.

Die VDI 2078 (Berechnung der thermischen Lasten und Raumtemperaturen (Auslegung Kühllast und Jahressimulation)) ist Grundlage für eine präzise Kühllastberechnung und Bestimmung der optimalen Raumlufttemperatur für Räume aller Art. Sie umfasst alle relevanten Faktoren, die das thermische Verhalten des Raumes beeinflussen können – und ist daher der Schlüssel zur optimalen Klimatisierung des Raumes.

Die Richtlinie zur Kühllastberechnung und Bestimmung der tatsächlichen und operativen (gefühlten) Raumlufttemperatur berücksichtigt die folgenden Parameter:

  • Flächenheizung/Kühlung
  • Konvektiver Anteil
  • Strahlender Anteil

Die Gesamt-Kühllast besteht aus den inneren und äußeren Kühllasten:

Innere Kühllasten

  • Wärmeabgabe durch Personen
  • Wärmeabgabe durch Lichtquellen
  • Wärmeeinfluss von Nebenräumen/Gebäuden
  • Wärmeabgabe durch elektrische Geräte (Computer, Drucker, TV)

Äußere Kühllasten

  • Wärmeeintrag durch Fugenlüftung
  • Wärmestrom durch Außenwände
  • Wärmestrom durch Dächer (Flachdach/Steildach)
  • Strahlungswärme durch Fenster
  • Transmissionswärmestrom durch Fenster

Gut geplant ist effizient gekühlt.

Die Sommer in Europa werden statistisch gesehen stetig wärmer. Um am Abend ein angenehm kühles Schlafzimmer zu betreten, reicht es daher nicht aus, kurz vor dem Schlafengehen das Klimagerät einzuschalten. Denn: Die vorübergehende Klimatisierung des Raumes sorgt nicht für einen dauerhaft und nachhaltig kühlen Raum.

Durch die vorübergehende Klimatisierung des Raumes wird überwiegend die gegenwärtige Luft gekühlt. Der größte Wärmeanteil befindet sich jedoch in Böden, Decken, Möbeln und Wänden. Diese Quellen speichern tagsüber Wärme und geben sie nachts wieder kontinuierlich an die Raumluft ab. Es empfiehlt sich daher, die benötigten Räumlichkeiten durch eine dauerhafte Klimatisierung konstant aufrechtzuerhalten und dabei die Raumtemperatur nicht kühler als 3 °C, maximal 5 °C Außentemperatur einzustellen.

Der Mehrwert zusätzlicher dezentraler Fensterlüfter.

Energetisch optimal gedämmte Räume und Gebäude sorgen dafür, dass Wärme nicht nach außen dringt. Zudem sind sie entscheidend für niedrigere Heizkosten verantwortlich. Dennoch ist es wichtig, dass innerhalb von Räumen ein Luftaustausch stattfindet und frische, unbelastete Luft hineingelangen kann.

Hier sorgen innovative Fensterlüfter – neben der Klimaanlage – für eine effiziente Luftzirkulation. Durch die Lüftungsklappen in den Fenstern strömt kontinuierlich frische Luft auf einer der Fassadenseiten ein und verbrauchte auf einer anderen wieder hinaus. Damit liefern sie aus energetischer Sicht einen echten Mehrwert: permanenter Luftaustausch, ohne dass Fenster und Türen geöffnet werden müssen. Fensterlüfter sind in einigen Fenstermodellen bereits vorinstalliert, können aber auch nachgerüstet werden.

Für welches System Sie sich letztendlich entscheiden, um ein optimales Raumluftklima zu erreichen: Die Kühllast eines Raumes sollte nie isoliert vom Heizsystem betrachtet werden. Denn: Einige Werte können großen Einfluss auf die benötigte Leistung der Heizungsanlage nehmen.

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